Eine Frau steht vor einem Stromzähler, lächelt, und hält ihren Daumen nach oben

Stromzähler Arten: Welcher Zähler misst bei dir?

Stromzähler zählen! Aber bald nur noch digital, denn das ist seit Anfang 2025 Pflicht. Welche Stromzähler es gibt und ob du wechseln muss, erfährst du hier.

Analoge oder digitale Zähler? Eintarif, Zweitarif, Smart Meter? Du bist unsicher, welcher Zähler eigentlich bei dir misst? No worries – wir checken es gemeinsam! Auch wenn Solaranlage, Wärmepumpe oder Wallbox bei dir einziehen: Hier erfährst du alles zu den verschiedenen Zählertypen, ihren Unterschieden und was der Wechsel auf digitale Zähler bedeutet.

Datum: 17. April 2024 | Lesezeit: 7 Minuten

Welche Arten von Stromzählern gibt es?

Es gibt drei Hauptarten von Stromzählern: Den ganz klassischen, analogen Ferraris-Zähler, den digitalen Zähler, offiziell als moderne Messeinrichtung (mME) bezeichnet, und das intelligente Messsystem (iMSys), besser bekannt als Smart Meter.

Bezeichnung Zählerart Auch genannt
Ferraris-Zähler Analoger Zähler -
Moderne Mess­ein­richtung Digitaler Zähler ohne Kommuni­kations­einheit Digitaler Zähler, mMe
Intelligentes Mess­system Digitaler Zähler mit Kommuni­kations­einheit Intelligenter Zähler, iMSys, Smart Meter, iMS
Illustration eines analogen Stromzählers (Ferraris-Zähler)

Analoger Stromzähler.

Den analogen Zähler kennst du bestimmt: Das ist der typische schwarze Kasten mit einer Drehscheibe. Er wird auch als Ferraris-Zähler bezeichnet, da er nach dem Prinzip des italienischen Physikers Galileo Ferraris arbeitet. Dieser entdeckte das Funktionsprinzip des Induktionszählers, bei dem ein Magnetfeld eine Aluminiumscheibe in Rotation versetzt – genau das passiert auch im analogen Stromzähler.

Die Scheibe dreht sich fleißig, wenn du Strom verbrauchst und verändert dabei den Zählerstand. Ablesen kannst du den Stromverbrauch direkt am Zählwerk – in Kilowattstunden (kWh). Die Zählernummer brauchst du, um deinen Zählerstand an deinen Stromversorger zu melden. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass auch du einen Ferraris-Zähler in der Wohnung hast, denn dieser findet sich laut Statista noch in fast der Hälfte der deutschen Haushalte.

Illustration eines digitalen Stromzählers (Moderne Messeinrichtung)

Digitaler Stromzähler.

Der digitale Stromzähler, auch moderne Messeinrichtung (mME) genannt, macht es dir super einfach, deinen Stromverbrauch im Blick zu behalten. Der größte Vorteil von mMEs gegenüber den alten analogen Zählern? Sie sind viel genauer! Und: Sie speichern deine Verbrauchsdaten für bis zu zwei Jahre – täglich, wöchentlich, monatlich und jährlich. So hast du immer den vollen Überblick über deinen Stromverbrauch.

Im Gegensatz zu Smart Metern zeigen moderne Messeinrichtungen deinen Verbrauch aber nur auf dem Display an. Das bedeutet: Sie können die Daten nicht automatisch an deinen Energieversorger schicken. Heißt für dich oder den Messstellenbetreiber, dass weiterhin manuell abgelesen werden muss. Digitale Stromzähler können übrigens meist auf ein Smart Meter upgegraded werden, indem eine Kommunikationseinheit eingebaut wird.

Illustration eines Smart Meters (Intelligentes Messsystem)

Smart Meter.

Ein Smart Meter, auch als intelligentes Messsystem (iMSys) bekannt, bringt dir die Zukunft ins Haus. Es besteht aus einem digitalen Zähler und einer Kommunikationseinheit, dem Smart Meter Gateway. Der intelligente Stromzähler erfasst deinen Stromverbrauch im 15-Minuten Takt. Das Besondere am Smart Meter ist das Gateway. Es sammelt und verarbeitet die Daten und sendet sie an den Messstellenbetreiber oder Stromversorger. Deine Verbrauchsdaten werden täglich übermittelt – perfekt für die Abrechnung und ohne das nervige Ablesen.

Mit dieser Technologie hast du deinen Verbrauch in Echtzeit im Blick und kannst auch dynamische oder zeitvariable Stromtarife nutzen. Denn: Du weißt genau, wie viel Strom du gerade verbrauchst und kannst dadurch gezielt optimieren. Kurzum: Mit einem Smart Meter bist du immer einen Schritt voraus und hast die volle Kontrolle über deinen Energieverbrauch.

Wann und für wen sind Smart Meter Pflicht?

Ob durch digitale Zähler oder Smart Meter: Mit dem Gesetz zur digitalen Energiewende werden die alten, analogen Stromzähler bis 2032 ersetzt. In den nächsten Jahren bekommen alle Haushalte in Deutschland also mindestens eine moderne Messeinrichtung. Ob du sogar ein Smart Meter erhältst? Darüber entscheidet und informiert dich dein Messstellenbetreiber. Eine Smart Meter Pflicht gilt für Haushalte mit:

  • einem jährlichen Stromverbrauch zwischen 6.000 und 100.000 kWh
  • steuerbaren Geräten wie Wärmepumpe oder Wallbox für E-Auto
  • einer großen Photovoltaikanlage mit einer Leistung über 7 kWp.

Die Kosten für die Stromzähler sind übrigens gedeckelt. Für einen digitalen Zähler betragen die jährlichen Kosten höchstens 20 €. Auch für das Smart Meter zahlst du maximal 20 €, wenn der Jahresverbrauch zwischen 6.000 und 10.000 kWh liegt. Mit einem steuerbaren Gerät liegt die Preisobergrenze bei 50 €. Die Kosten decken Einbau, Betrieb, Wartung sowie Ablesung und – bei Smart Metern – die Datenübertragung ab.

Vater und Tochter laden ein E-Auto mit Ladestecker zuhause

Welchen Stromzähler habe ich eigentlich?

Deinen Stromzähler kannst du einfach erkennen und unterscheiden. Ein Blick und du erkennst an folgenden Merkmalen, welchen Stromzähler du hast. Schon hier vorab: Die häufigste Verwechslung passiert beim digitalen Zähler. Digitale Anzeige = intelligenter Zähler? Leider nein. Denn erst das Smart Meter Gateway, eine kleine Box, macht aus einem dummen digitalen Zähler ein Smart Meter.

Analoger schwarzer Stromzähler, Ferraris-Zähler, an gelber Wand

Analoger Stromzähler.

Wenn du einen schwarzen Kasten mit Drehscheibe siehst, handelt es sich um den klassischen Ferraris-Zähler bzw. einen analogen Stromzähler. Dieser Zähler speichert keine Daten, er zeigt nur an, was du aktuell an Strom verbrauchst. Je mehr Strom, desto schneller läuft die Anzeige. Den Zählerstand musst du manuell ablesen. Eine genaue Verbrauchsübersicht fehlt, sodass du keinen Einblick hast, wie sich dein Stromverbrauch im Tages-, Wochen- oder Monatsverlauf entwickelt. In der Regel erfolgt die Ablesung nur einmal im Jahr, entweder durch den Netzbetreiber oder durch dich selbst.

Digitaler Stromzähler, eine moderne Messeinrichtung, an gelber Wand

Digitaler Stromzähler.

Dein Stromverbrauch wird elektronisch erfasst und die Kilowattstunden werden auf einem digitalen Display angezeigt. Der Zählerstand wird nicht nur tagesgenau gespeichert, sondern ermöglicht auch eine Rückschau auf den Verbrauch der vergangenen Wochen, Monate und das bis zu zwei Jahre zurück. Dadurch erhältst du eine deutlich bessere Übersicht über deinen Stromverbrauch und kannst ihn einfacher analysieren. Zudem kann der digitale Zähler mit einem Smart Meter Gateway ausgestattet und dadurch zu einem Smart Meter (iMSys) aufgerüstet werden.

Intelligenter Stromzähler, ein Smart Meter, an gelber Wand

Smart Meter.

Smart Meter sind digitale Zähler, die mit einer Kommunikationseinheit, dem Smart Meter Gateway, ausgestattet sind. Die Kommunikationseinheit kann entweder auf dem Zähler selbst sitzen, oder daneben im Stromkasten verbaut sein. Fehlt diese Kommunikationseinheit, hast du nur einen einfachen digitalen Zähler. Also nicht verwechseln! Der Zählerstand wird alle 15 Minuten aufgezeichnet und dein Stromverbrauch einmal am Tag an den Messstellenbetreiber versendet. Und das ganz automatisch, sodass du deinen Zähler nicht mehr manuell ablesen musst.

Den Stromzähler ablesen, aber richtig.

Deinen Stromzähler korrekt abzulesen ist superwichtig, um deinen Verbrauch genau zu erfassen und unerwartete Kosten zu vermeiden. Falsche Ablesewerte können hohe Nachzahlungen verursachen und das muss gar nicht sein. Viele Verbraucher:innen sind unsicher, wie sie die Zahlen richtig ablesen und was sie bedeuten.

Ach das gibt´s auch? Besondere Zählerarten.

Last but not least gibt es auch noch seltenere Stromzähler-Arten, die ein Plätzchen in unserem Stromzähler-Blog bekommen dürfen. Dazu gehören spezielle Wärmetarifzähler oder auch solche, die mit deiner Solaranlage bei dir einziehen. Welche wir meinen, wie sie funktionieren und wann sie sinnvoll für dich sein könnten – erklären wir jetzt.

Illustration eines Zweirichtungs-Stromzählers für Photovoltaik

Zweirichtungszähler für Photovoltaikanlagen.

Hast du eine Solaranlage auf deinem Dach? Dann brauchst du einen Zweirichtungszähler! Dieser clevere Zähler misst nicht nur den Strom, den du aus dem Netz beziehst, sondern auch den, den deine Solaranlage produziert und ins öffentliche Stromnetz einspeist – dafür bekommst du die Einspeisevergütung.

Der Zähler übernimmt den Job, den Stromfluss in beide Richtungen sauber zu erfassen. Optisch sieht der Zweirichtungszähler gar nicht so anders aus als ein herkömmlicher digitaler Stromzähler. Den Zweirichtungszähler erkennst du an den beiden Pfeilen, die jeweils in eine andere Richtung zeigen. Sie stehen symbolisch für den von dir bezogenen und den eingespeisten Strom.

Dein Zweirichtungszähler für die Solaranlage besitzt zwei Zählwerke, auch Verbrauchskennzahl oder OBIS-Code genannt: Die Kennzahl 1.8.0 steht für den Strom, den du insgesamt verbrauchst. Die Kennzahl 2.8.0 für den Solarstrom, den du einspeist. Die Anzeige wechselt im Display meist hin und her.

Illustration eines digitalen Stromzählers (Moderne Messeinrichtung)

Zwischenzähler für die exakte Abrechnung.

Zwischenzähler – deine kleinen Helfer für eine präzise Abrechnung! Egal ob analog oder digital, sie sorgen dafür, dass du genau weißt, wie viel Strom oder Gas in einem bestimmten Bereich im Haus verbraucht wird. Sei es für einzelne Wohnungen, für die Wallbox oder die Solaranlage – wo immer der Energieverbrauch exakt zugeordnet werden muss, kommen sie ins Spiel.

Gerade wenn du eine faire, verbrauchsgerechte Abrechnung willst, sind Zwischenzähler unverzichtbar. Sie machen es möglich, die Kosten genau denjenigen Personen zuzuweisen, die sie verursacht haben. Sie kommen vor allem in Mietshäusern, Wohnanlagen oder großen Industriekomplexen zum Einsatz und sind sowohl für gewerbliche Zwecke wie auch im privaten Bereich nutzbar.

Illustration eines Zweitarif-Stromzählers für Nachtspeicherheizungen

Doppeltarifzähler für Nachtspeicher-Heizungen.

Doppeltarifzähler, auch Zweitarifzähler genannt, haben im Gegensatz zu Eintarifzählern zwei getrennte Zählwerke. Der Grund dafür ist ganz einfach: Bei einem Zweitarifzähler gelten zu unterschiedlichen Zeiten auch unterschiedliche Preise.

Abends und in der Nacht – zu Zeiten des sogenannten Niedertarifs (NT) – gilt ein günstigerer Verbrauchspreis pro kWh. Tagsüber – zu Zeiten des Hochtarifs (HT) – ist der Verbrauchspreis höher. Die beiden Zählwerke erkennst du an den Bezeichnungen:

1.8.1 = Bezug Hochtarif (HT)
1.8.2 = Bezug Niedertarif (NT).

Besonders bei Nachtspeicher-Heizungen sind Doppeltarifzähler noch verbreitet, da Nachtspeicher nachts mit günstigem Strom aufgeladen werden, der tagsüber als Wärme zum Einsatz kommt. Mit dem sogenannten Heizstrom kannst du einfach Stromkosten sparen.

Diese Zählerarten solltest du noch kennen.

Fest steht: Im eigenen Haushalt wird ne ganze Menge gezählt – und zwar nicht nur Strom! Auch Gaszähler und Wasserzähler gehören dazu. Wie der Name schon sagt, messen Gaszähler, wie viel Gas du verbrauchst. Dabei misst der Gaszähler das Volumen des verbrauchten Gases in Kubikmetern (m³). Wasserzähler erfassen die von dir verbrauchte Wassermenge ebenfalls in Kubikmetern (m³), während Stromzähler die verbrauchte elektrische Energie in Kilowattstunden (kWh) messen.

Und es geht noch spezieller: Wärmezähler messen beispielsweise den Verbrauch von Heizwärme, zum Beispiel in Haushalten, die an das Fernwärmenetz angeschlossen sind. Verbrauchte Kälteenergie, zum Beispiel für Klimaanlagen, wird hingegen von einem Kältezähler erfasst. Übrigens: Während Wasserzähler meist eine analog arbeitende, drehende Scheibe haben, die den Verbrauch anzeigt, siehst du bei Strom- und Gaszählern normalerweise einen Zahlenwert.

Ein analoger Wasserzähler, der deinen Wasserverbrauch misst

Fazit. Digital ist der neue Stromzähler.

Es ist gar nicht schwer, zu erkennen, welcher Stromzähler bei dir misst. Hast du noch den klassisch schwarzen, analogen Zähler? Klar, der ist robust und tut seinen Job, aber flexibel ist er nicht gerade. Und bis 2032 heißt es sowieso „Goodbye“! Seit Anfang 2025 werden alle alten Zähler durch digitale oder smarte Zähler ersetzt. Diese sind nicht nur präziser, sondern spielen auch eine wichtige Rolle in der Energiewende und den smarten Stromnetzen.


Smart Meter kommen in Haushalte mit höherem Stromverbrauch, steuerbaren Geräten oder einer leistungsstarken Solaranlage. Passend dazu: dein flexibler oder dynamischer Stromtarif. So kannst du Strom genau dann nutzen, wenn er günstig ist. Und nicht zu vergessen: der Zweirichtungszähler für deine Solaranlage oder der Zweitarifzähler für Nachtspeicher. Mit dem richtigen Zähler kannst du deinen Energieverbrauch effizienter gestalten und clever sparen. Check’s aus!


Autorin
Susanne von Yello

Schnapp dir deine Energie – passend zum Zähler.

Mehr Wissen: Für deinen nächsten Aha-Moment.