Photovoltaikanlage: So machst du Sonnenstrom selbst.
Du willst wissen, wie Photovoltaikanlagen funktionieren, was sie kosten und wie du eine Anlage mieten oder kaufen kannst? Hier findest...
Wann ist es sinnvoll, Solaranlagen zu mieten anstatt zu kaufen? Wir gehen der Frage nach: Ist die Miete einer Solaranlage die bessere Option für dich und dein Konto?
Sonnenenergie nutzen und eigenen Ökostrom produzieren? Das geht einfach praktisch und ohne hohe Anfangsinvestition mit einer gemieteten Solaranlage auf dem Dach. Ähnlich wie beim Auto-Leasing benötigst du weder Startkapital, noch trägst du die Kosten für Wartung und Reparatur. Wie beim Kauf kannst du den produzierten Strom für deinen Haushalt direkt nutzen und überschüssigen Solarstrom ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Wann und ob eine Solaranlage zur Miete für dich Sinn macht, erfährst du hier. Los geht's.
Datum: 7. März 2024 | Lesezeit: 9 Minuten
Solaranlage mieten oder kaufen?
Die Vorteile einer Solaranlage zur Miete.
So geht's: Dein Weg zur Solarmiete.
Doppelt gut. Solaranlage mit Speicher mieten.
Was kostet das Mieten einer Solaranlage?
Gibt es eine Förderung für Mietanlagen?
Miete, Mietkauf oder Pacht: Der Unterschied.
Für Mieter:innen ist nur Kauf möglich.
Will man eine eigene Solaranlage, denkt man meistens zuerst an Kauf. Dann gilt es, die Solaranlage ausführlich zu planen und viele Entscheidungen zu treffen: Wie groß soll die Solaranlage sein? Welche Solarmodule und Komponenten willst du verwenden? Brauchst du einen Stromspeicher zur Solaranlage? Und welcher Solarbetrieb kann die Anlage errichten?
Beim Kauf einer Solaranlage gilt es auch zu überlegen, wie du die Solaranlage finanzieren möchtest. Besonders wenn du nicht das nötige Eigenkapital direkt parat hast. Je nach Größe, kann eine Solaranlage mit allem Drum und Dran bis zu 20.000 € oder 30.000 € kosten. Eventuell musst du dann einen Kredit aufnehmen.
Zahlreiche Banken bieten Kredite speziell für Solaranlagen an; am bekanntesten ist die Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Bei der KfW sind die Zinssätze oft günstiger und die Zinsbindung lang. Auch einige Bundesländer und Kommunen fördern Solaranlagen mit speziellen Zuschüssen. Außerdem erhältst du für Sonnenstrom, den du nicht selbst nutzt, eine Einspeisevergütung.
Die Miete einer Solaranlage kann eine sinnvolle Alternative sein, wenn du keinen Kredit aufnehmen und finanziell flexibel bleiben möchtest. Im Mietmodell für Solaranlagen zahlt man einen festen monatlichen Betrag, die Mietrate. Die Kosten sind planbar und oft inflationsbereinigt. Die Verträge erstrecken sich über mehrere Jahre und bieten die Option, die Anlage nach Vertragsende zu übernehmen. Alternativ kann man vorzeitig aussteigen, zum Restwert der gemieteten Anlage.
Neben den generellen Vorteilen von Solaranlagen, wie der eigenen Erzeugung von 100 % Ökostrom sowie der Unabhängigkeit von Stromversorger und Preisschwankungen, genießt du mit einer Solaranlage zur Miete weitere Vorzüge:
Bei der Solarmiete schließt du einen Vertrag mit dem Solaranbieter. Nach Abschluss des Vertrags geht die Anlage in deinen Besitz über. In der Regel hat der Mietvertrag eine Laufzeit von bis zu 25 Jahren. Bei den meisten Angeboten am Markt kannst du die Anlage nach einer bestimmten Mietzeit günstig kaufen und so schließlich selbst Eigentümer:in werden. Du zahlst in diesem Fall den Restwert der Anlage. Beim Solarpartner von Yello beispielsweise, kannst du die Solaranlage schon nach 10 Jahren Laufzeit kaufen.
Die Solarmiete selbst läuft bei den meisten Anbietern 20 Jahre. Anschließend kannst du jährlich aufs neue entscheiden, ob du den Mietvertrag verlängern möchtest. Nach Ablauf des Mietvertrags geht die Solaranlage kostenlos in deinen Besitz über oder wird abgebaut. Was wenn du die Anlage schon vorher nicht mehr mieten willst? Dann gibt es die Möglichkeit der sogenannten Dachpacht. In diesem Fall bleibt die Solaranlage auf deinem Dach und dein Solarpartner zahlt dir eine monatliche Dachpacht für die Nutzung deiner Dachfläche. Ein Punkt, den du unbedingt bei der Beratung ansprechen solltest. Auch, was passiert, wenn du aus dem Haus ausziehst.
Beim Abschluss der Solarmiete wird vereinbart, wie hoch deine monatliche Mietzahlung ist und welche Rechte und Pflichten bestehen. Die Mietraten richten sich hauptsächlich nach der Größe der Solaranlage und ob du einen Solarstromspeicher gleich mit dazu mietest. Kleinere Solaranlagen kannst du schon ab 120 € im Monat mieten. Es können aber auch im Monat über 300 € Solarmiete anfallen. Zu den Kosten später mehr.
Dein Weg zur Solarmiete ist gar nicht so anders als der beim Kauf. Oft beginnt die Reise Online mit einem kurzen Dach-Check. Hier gibst du deine wichtigsten Energieinfos an und erfährst ob sich dein Dach grundsätzlich für Solar eignet. Dann folgt ein kurzes Telefonat, bei ein:e Solarberater:in die wichtigsten Fragen mit dir klärt. Weiter geht's mit der ausführlichen Beratung für ein maßgeschneidertes Angebot - in der Regel direkt bei dir vor Ort. Es geht aber auch Online.
Schließlich erfolgt die Installation der Anlage. Das geht schnell und dauert nur 1 bis 2 Tage. Jetzt braucht die Anlage nur noch durch den Netzbetreiber freigegeben und ans Netz angeschlossen werden. Angestoßen wird der Anschluss durch deinen Solarpartner. Danach kannst du beim Mietmodell die Füße hochlegen: Um Betriebsführung, Wartung und Instandhaltung deiner Anlage kümmert sich ebenfalls dein Solarpartner. Während der gesamten Mietdauer!
Am effizientesten und effektivsten ist eine Solaranlage, wenn du deinen Solarstrom selbst nutzen kannst – und zwar wann immer du willst. Möglich macht´s ein Stromspeicher, der tagsüber speichert und dich nachts mit Strom versorgt oder dein E-Auto lädt. Diese Vorteile hast du wenn du auch den Stromspeicher mietest:
Bereits ab etwa 120 € im Monat kannst du eine Solaranlage ohne Stromspeicher mieten. Dafür bekommst du eine kleinere Anlage zwischen 4 und 6 kWp mit allen erforderlichen Komponenten, die du für den Start brauchst. Wünschst du dir eine Solaranlage mit Stromspeicher zur Miete, kannst du bei einem kleineren Einstiegsmodell mit etwa 200 € monatlich rechnen.
Der Mietpreis variiert je nach Größe der Solaranlage und den verwendeten Komponenten. Für eine größere Anlage ab 10 kWp mit Speicher können auch schon mal 300 bis 400 € monatlich auf der Mietrechnung stehen. Die Kosten bleiben aber meist über die Dauer des Mietvertrags konstant. Das solltest du unbedingt im Angebot prüfen!
Außerdem sind alle Kosten für den Betrieb in der Miete bereits enthalten. Von der Anschaffung der gesamten Anlage über die Installation bis zum laufenden Betrieb. Noch komfortabler wird’s durch Reparatur- und Austauschservices wobei der Solarpartner die Verantwortung für die Komponenten übernimmt. Perfekt, wenn beispielsweise Wechselrichter oder Speicher ausgetauscht werden müssten.
Im Vergleich zum Kauf einer Solaranlage scheinen die Mietkosten über die gesamte Laufzeit zwar höher aber du mietest auch ein Rundum-Sorglos-Paket. Wie beim Auto-Leasing musst du nicht mit plötzlich auftretenden Kosten rechnen. Zum Beispiel, wenn der Tausch des Wechselrichters ansteht, oder noch teurer, wenn du deinen Speicher ersetzen musst. Und du kannst einfach mit 0 € Anschaffungskosten deine persönliche Energiewende starten.
Kaufst du eine Solaranlage, kannst du von günstigeren Krediten bei der KfW profitieren. Auch die Umsatzsteuer von 19 % entfällt seit Anfang 2023 auf Solaranlagen - mit oder ohne Stromspeicher. Hinzu kommt, dass du für die Einspeisung von Solarstrom ins Netz keine Einkommenssteuer zahlen musst.
Doch auch die Miete einer Solaranlage wird unterstützt. Zwar gibt es keine staatliche Förderung, dafür gelten die gleichen Steuervorteile wie beim Kauf der Solaranlage. So profitierst du ebenfalls von der Umsatzsteuer-Entlastung, denn sie fällt nur für einen ganz geringen Mietanteil an – beispielsweise für die Versicherung. Das Gute: dieser Betrag macht nur etwa 10 % deiner monatlichen Miete aus.
Und: auch die Vergütung für Solarstrom über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) steht dir als Solarmieter:in zu: Hast du eine Anlage mit bis zu 10 kWp, erhältst du 8,11 Cent pro kWh für das Einspeisen deines Stroms. 7,03 Cent pro kWh gibt's für größere Anlagen mit bis zu 40 kWp.
Was auf den ersten Blick relativ gleich klingt, kann sich im Detail erheblich unterscheiden, denn Miete, Pacht und Mietkauf bringen unterschiedliche Regelungen und Bedingungen mit sich. Wie unterscheiden sich die Vertragsmodelle?
Das Prinzip der Miete kennen wir alle: Wir nutzen eine Sache und zahlen dafür der oder dem Besitzer:in eine regelmäßige Vergütung. Egal, ob es sich um eine Wohnung, ein Auto oder sogar um Haushaltsgeräte handelt: Der Trend geht in der sogenannten Sharing Economy vom Besitzen zum Nutzen auf Zeit. Vermieter:innen behalten in der Regel das Eigentum an dem Vermögenswert und sind für Wartung und Reparaturen verantwortlich. Als Mieter:in hast du nicht immer die Möglichkeit, den Vermögenswert zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen. Bei der Solarmiete geht es.
Streng genommen handelt es sich bei der Solarmiete um eine Solarpacht. Viele, auch wir, nutzen die Begriffe analog. Der feine Unterschied: Bei der Miete einer Wiese mit Apfelbäumen darfst du auf dieser Wiese spazieren gehen, im Schatten der Apfelbäume ein Nickerchen halten und von den leckeren Äpfeln träumen. Du darfst diese jedoch nicht pflücken; geschweige denn, verspeisen! Hast du jedoch die Wiese gepachtet, so gehören dir auch alle Erträge, die du durch den Betrieb der Wiese erwirtschaftest - kurz gesagt: Du darfst dir die Äpfel schmecken lassen.
Beim Mietkauf handelt es sich um eine Kombination aus Mieten und Kaufen. Auch hier steht der Begriff Mietkauf rechtlich strenggenommen für Pachtkauf. Denn auch beim Mietkauf darfst du den von dir erzeugten Solarstrom selbst verwenden: egal, ob du den Strom selbst verbrauchst oder ihn in das öffentliche Stromnetz einspeist. Bei einem Mietkauf geht die gemietete Sache nach einer vereinbarten Zeit in den Besitz der Mieterin, des Mieters über. Ein Teil der bereits gezahlten Mietzahlungen kann auf den Kaufpreis angerechnet werden.
Kann ich als Mieter:in eine Solaranlage mieten? Mieten nicht, aber kaufen. Die Errichtung einer Solaranlage, ganz gleich, ob sie gemietet oder gekauft ist, ist ein Eingriff in die Bausubstanz der Immobilie und erfordert die Einverständniserklärung der Besitzerin, des Besitzers. Du kannst daher deine:n Vermieter:in über die vielen Vorteile einer Solaranlage berichten.
Aber: Im Rahmen des Mieterstrom-Gesetzes ist es möglich, dass auch Mieter:innen von Solarenergie profitieren. Dies passiert, wenn Vermieter:innen eine Solaranlage auf dem Dach des Mietshauses installieren und den produzierten Solarstrom an die Mieter:innen verkaufen. Da Mieterstrom vom Staat gefördert wird, ist dieser für die Mieter:innen günstiger als der "normale" Strom vom Stromversorger.
Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, ob sich eher der Kauf oder die Miete einer Solaranlage für dich lohnen. Die Miete einer Solaranlage lohnt sich vor allem dann, wenn du dir Planungssicherheit wünschst. Denn ein Mietvertrag erstreckt sich bestenfalls über 20 Jahre. Zudem kümmert sich die Vertragsfirma um alles. Ein Rundum-Sorglos-Paket quasi – und das sogar oft mit Festpreisgarantie und voller Kostentransparenz!
In den meisten Mietmodellen ist zudem die Verwendung eines Stromspeichers integriert, was noch mehr Rentabilität für dich bedeutet. Und vor allem: Flexibilität, denn du kannst deinen erzeugten Strom nutzen, wann immer du ihn brauchst. Mit einer Wallbox, einer Ladestation für dein Elektroauto, kannst du noch mehr aus der Solaranlage rausholen.
Egal ob Kauf oder Miete: eine Einspeisevergütung bei der Einspeisung ins öffentliche Stromnetz erhältst du immer. Dazu muss deine Solaranlage einmalig beim Marktstammdatenregister registriert werden. Übrigens: beim Mieten deiner Solaranlage übernimmt dein Anbieter alle bürokratischen Hürden.
Abschließend hängt die Entscheidung für einen Kauf oder die Miete auch von der persönlichen Situation ab. Wer sich die hohen Anschaffungskosten problemlos leisten kann, für den ist der Kauf der Solaranlage oft die bessere Option. Die Einfachheit und langfristige Planbarkeit der Kosten beim Mieten fällt dann allerdings weg.
Klar ist: Eine Solaranlage zu mieten oder zu kaufen, bietet dir mehr Unabhängigkeit vom Stromanbieter. Mit Solarspeicher bis zu 80 %! Und vor allem produzierst du deinen eigenen Ökostrom und weißt genau woher er kommt. Gut für die Umwelt, aber eben auch langfristig gut für den Geldbeutel!
Viele Menschen wünschen sich dabei planbare Kosten, eine professionelle Begleitung und einen andauernden Service. Genau das bietet die Miete einer Solaranlage. Die Mietkosten starten bei kleinen 4 kWp-Anlagen ohne Stromspeicher bei etwa 120 €. Meist liegt die Solarmiete aber höher bei bis zu 300 € im Monat.
Auch wenn es neben den steuerlichen Vorteilen und der Einspeisevergütung keine zusätzliche Förderung für gemietete Solaranlagen gibt, hat das Mieten einer Solaranlage viele Vorteile: besonders in puncto Planbarkeit, Kostentransparenz und Sicherheit. Die Entscheidung für Miete oder Kauf richtet sich nach deinen persönlichen Wünschen und deiner Finanzsituation.
Autorin
Josi von Yello