Energiewende bedeutet mehr als nur grüne Energie. Was dahintersteckt, welche Ziele es gibt und warum eine moderne Energiewelt wichtig ist, erfährst du hier.

Wir stecken mittendrin, in der Energiewende. Zum Glück: Denn Klimaschutz ist eine globale Herausforderung und es gilt, die Erderwärmung zu bremsen. In Deutschland wollen wir bis 2045 klimaneutral leben. Ein erreichbares Ziel? Wir zeigen dir, was außer nachhaltiger Strom- und Wärmeerzeugung noch passieren muss, was wir in Deutschland schon geschafft haben und wie du mithelfen kannst, unsere Klimaziele zu erreichen.

Datum: 13. Februar 2025 | Lesezeit: 13 Minuten

Was ist die Energiewende?

Die Energiewende ist ein echter Gamechanger! Wir tauschen unsere altgedienten fossilen Energieträger gegen saubere, erneuerbare Energien aus. Wir nutzen unsere Energie sparsamer – und das geschieht ganz automatisch mit intelligenten Stromzählern. Manche von uns erzeugen ihren Strom einfach selbst, während andere klimafreundliche E-Autos nutzen. Klingt nach Science-Fiction? Nein, das ist die Energiewende, und wir stecken mittendrin.

In Deutschland wollen wir bis 2045 klimaneutral werden. Dazu decken wir unseren Energiebedarf hauptsächlich aus Wind, Wasser, Sonne, Erdwärme und nachwachsenden Rohstoffen. Doch es geht nicht nur darum, WOHER wir unsere Energie beziehen, sondern auch darum, WIE wir sie nutzen und wie viel davon. Das Zauberwort lautet: Effizienz! Denn die beste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird.

Die Energiewende ist also Treiber für Energieeffizienz, Modernisierung, Netzausbau und jede Menge Innovationen. Sie bringt Digitalisierung in die Strom- und Wärmeversorgung und sorgt dafür, dass wir nicht nur sicher und umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich sind. Also, ready to go?

Übrigens: Die Idee zur Energiewende und deren Namen ist übrigens keine neumodische Erfindung. Schon 1980 hat das Öko-Institut den Begriff geprägt und in einem Buch mit dem Titel „Energiewende – Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“ beschrieben, wie wir bis 2050 ohne Atomenergie und fossile Brennstoffe auskommen können. Visionär bis heute – keine Frage!

So viel grüne Energie wird genutzt.

Die Grafik zeigt, wie sich der Anteil erneuerbarer Energien für Strom, Wärme und Verkehr in den letzten Jahren entwickelt hat. Während sich die Erneuerbaren im Stromsektor kontinuierlich nach oben arbeiten, schleicht die Entwicklung von grüner Energie im Bereich Wärme und Verkehr nur langsam voran.

Grafik erneuerbare Energien bei Strom, Wärme und Verkehr

Warum Energiewende wichtig ist.

  1. Klimaschutz: Let's save the planet!
    Die Energiewende ist unser Trumpf im Kampf gegen den Klimawandel. Weniger CO₂-Emissionen bedeutet, dass wir die Erderwärmung bremsen und unsere Erde für kommende Generationen bewahren können. Und mal ehrlich: Wer würde das NICHT wollen?
  2. Nachhaltigkeit: Energie für die Ewigkeit.
    Stell dir vor, wir hätten unerschöpfliche Energiequellen, die immer und immer wieder genutzt werden können. Das ist keine Fantasie, das ist Realität – mit erneuerbaren Energien! Sie sind nachhaltig und werden uns auch in Zukunft nie ausgehen.
  3. Umweltschutz: Unsere Natur braucht uns.
    Weniger Umweltverschmutzung und mehr Schutz für unsere natürlichen Lebensräume – das ist ein direkter Benefit der Energiewende. Wir reduzieren nicht nur schädliche Emissionen, sondern bewahren auch die Natur.
  4. Wirtschaftliche Vorteile: Jobs und Innovationen.
    Grüne Technologien sind Jobmotoren! Durch die Energiewende entstehen neue Arbeitsplätze und es wird investiert. Das bringt nicht nur frischen Wind in die Wirtschaft, sondern sorgt auch dafür, dass wir technologisch vorne mitspielen.
  5. Saubere Luft: Für bessere Gesundheit!
    Saubere Energie bedeutet saubere Luft. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit. Weniger Luftverschmutzung heißt weniger Atemwegserkrankungen. Bessere Lebensqualität für uns alle inklusive!
  6. Lebensqualität rein: Städte neu denken.
    Städte wie Kopenhagen und Paris zeigen, wie man Klima Herausforderungen nachhaltig meistert: Urban Gardening, Kreislaufwirtschaft, Verkehrswende. Weniger Lärm, weniger Abgase – mehr Raum für Menschen und ein gesünderes Leben.
  7. Unabhängigkeit: Frei von fossilen Importen.
    Deutschland ist als Land mit wenigen eigenen Rohstoffen auf Öl und Gas aus anderen Ländern angewiesen. Erneuerbare Energien machen uns unabhängig von Importen aus anderen Ländern und stärken unsere Eigenständigkeit.
  8. Bezahlbare Energie: Gut für den Geldbeutel.
    Erneuerbare Energien sind günstig, denn sie benötigen keine teuren Rohstoffe. Außerdem sinken durch mehr Energieeffizienz die Kosten im Haushalt. Super! Nicht zuletzt benachteiligt die C0₂-Steuer klimaschädliches Handeln.

  9. Frau lädt ihr E-Auto zuhause mit Solarstrom vom Dach

Energiewende: So gelingt sie!

Kurz gesagt: Wir wollen unsere CO₂-Emissionen und den Ausstoß klimaschädlicher Gase massiv reduzieren. Wusstest du, dass rund 85 % der deutschen Treibhausgas-Emissionen auf den Bereich Energie zurückzuführen sind? Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, müssen wir also unseren Umgang mit Energie weiter verändern und beim Ausbau der erneuerbaren Energien den Turbo einschalten. Doch wie gelingt das im Detail?

Illustration: Eine Hand, die ein Windrad hält.

Erneuerbare Energien: Wichtige Voraussetzung.

Erneuerbare Energien sind die Rockstars der Energiewende! Sie erzeugen kaum Treibhausgase, verbessern die Luftqualität, machen uns unabhängiger von Stromimporten und sind unendlich verfügbar. Wind, Sonne, Wasser und Co. sollen bis 2030 mindestens 80 % unseres Stromverbrauchs decken. Erfreulich: Schon heute decken erneuerbare Energien 55 % unseres Stromverbrauchs. Auch wir als Verbraucher:innen können einen Beitrag leisten, zum Beispiel indem wir auf Ökostrom umsteigen oder unseren grünen Strom selbst produzieren — entweder mit einer Balkon-Solaranlage oder im großen Stil mit Photovoltaik vom eigenen Dach.

Illustration Katze liegt auf einer Wärmepumpe

Wärmewende: Heizen und dämmen mal anders.

Viel diskutiert und nicht mehr wegzudenken: die Wärmewende. Denn jedes Haus und jedes Gebäude braucht langfristig eine klimaneutralen Wärmeversorgung. Im Gebäudesektor liegt ein riesiges Einsparpotenzial. Der größte Hebel? Der Umstieg von veralteten Öl- und Gasheizungen auf moderne Wärmepumpen. Zudem tragen eine energieeffiziente Bauweise und energetische Sanierungen erheblich zur CO₂-Einsparung bei. Und warum nicht ganze Stadtviertel mit erneuerbarer Wärme versorgen? Fernwärme, Großwärmepumpen sowie Solar- und Geothermie können neue Schlüsseltechnologien sein. Hier ist die kommunale Wärmeplanung gefordert!

Illustration E-Auto lädt zuhause an einer Wallbox

Verkehrswende: Jetzt einsteigen und Gas geben.

Öffentliche Verkehrsmittel ausbauen, Elektroautos attraktiver und günstiger machen und Mobilität für alle bezahlbar gestalten: All das trägt zu mehr Klimafreundlichkeit im Verkehr bei. Allerdings ist der Verkehrssektor das Sorgenkind bei der Erreichung unserer Klimaziele. Ob im Fern- und Nahverkehr oder bei der Anzahl der E-Autos — wir haben bislang nur den ersten Schritt getan, um die Treibhausgase im Verkehr bis 2045 auf null zu senken. Stell dir vor, wie viel sauberer unsere Luft wäre, mit weniger Verbrennern auf der Straße! Und wie viel weniger Lärm und Stress gäbe es, wenn mehr Menschen mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs wären. Das zahlt ja auch aufs Gesundheitsplus ein, oder?

Junge Frau mit Kopfhörern steht vor U-Bahn
Illustration von zwei Händen mit Fadenspiel

Stromnetze: Ausbau für die Energiewende.

Um grünen Strom nutzen zu können, ist neben der Entwicklung von Speichern, der Ausbau der Stromnetze wichtig. Denn der Strom aus erneuerbaren Energien wird nicht immer da erzeugt, wo er gebraucht wird – zum Beispiel der Strom aus den Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee. Über neue Stromtrassen gelangt er in die Millionenstädte, wie zu uns nach Köln. Für ein stabiles Stromnetz muss immer genauso viel eingespeist wie entnommen werden, sonst kann es zu Schwankungen kommen. Für noch mehr Netzstabilität nutzen die großen Übertragungs-Netzbetreiber deswegen auch sogenannte Redispatch-Maßnahmen.

Illustration eines Smart Meters (Intelligentes Messsystem)

Digitalisierung: Macht aus grüner = smarte Energie.

Für die Energiewende brauchen wir nicht nur nachhaltige Energie, sondern auch flexible Stromnetze und eine intelligente Stromverteilung. Schließlich muss Energie immer fließen, egal ob gerade viel oder wenig grüner Strom im Netz ist. Außerdem stellen Photovoltaikanlagen, Wallboxen oder Wärmepumpen neue Anforderungen an das Netz. Smart Grids (intelligente Netze) und Smart Meter (intelligente Stromzähler) helfen dabei, Angebot und Nachfrage automatisch zu steuern. Und was passiert, wenn Sonne und Wind mal nicht liefern? Kein Problem: Moderne Speicherlösungen können den überschüssigen Strom speichern und später bereitstellen.

Illustration einer Hand, die an der Heizung dreht

Energieeffizienz: Weniger Energie, gleiche Leistung.

Wichtig: Wir wollen nicht nur grüner, sondern auch sparsamer werden. Damit ist nicht nur das Sparen beim Stromverbrauch und beim Heizen gemeint, sondern auch die Modernisierung von Kraftwerken und die Nutzung energieeffizienter Motoren und Prozesse. Eine Top-Technologie für bessere Energieeffizienz ist übrigens die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), bei der die Abwärme der Stromerzeugung, zum Beispiel aus einer Biogasanlage, sinnvoll genutzt wird. Und auch du kannst etwas tun: Indem du alte, wenn auch liebgewonnene Stromfresser wie Kühlschrank, Fernseher und Co. durch ein sparsames neueres Gerät ersetzt. Das lohnt sich für Umwelt und Geldbeutel.

Deutschlands grüne Zukunftsziele.

Für die Energiewende hat die Bundesregierung klare Ziele festgelegt. Das Hauptziel: Bis 2045 wollen wir in Deutschland klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es konkrete Maßnahmen in verschiedenen Bereichen sowie Zwischenziele bis 2030. Eines der wichtigsten Ziele, das du bestimmt kennst: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 65 % senken. Hier ein Überblick über die wichtigsten Ziele der Energiewende:

Ziel bis 2030 bis 2045
Treibhausgas Emissionen
Reduktion der Treibhausgase (ggü. 1990) -65 % -100 %
Erneuerbare Energien
Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergie­verbrauch 40 % 60 %
Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Strom­verbrauch 80 % 100 %
Energie-Effizienz
Reduktion des Primär­energie­verbrauchs (ggü. 2008) -39,3 % -57 %
Reduktion des Endenergie­verbrauchs (ggü. 2008) -26,5 % -45 %
Steigerung der Energie­produktivität 2,1 % pro Jahr
Investitions­bedarf bis 2030 721 Milliarden €

Verschiedene Quellen, z.B. Fortschrittsmonitor 2024, UBA, Klimaschutzgesetz

 Kleines Mädchen läuft durch ein Kornfeld mit Windenergieanlagen

Status quo bei der Energiewende.

Wir stecken mittendrin in der Energiewende, aber klar, es gibt auch jede Menge Herausforderungen. Richtig gut bisher: Deutschlands CO₂-Emissionen fielen 2024 auf 656 Millionen Tonnen, der tiefste Stand seit 70 Jahren. Der Kohleausstieg ist für spätestens 2038 geplant und die letzten Kernkraftwerke wurden 2023 bereits abgeschaltet.


Erneuerbare Energien decken 2024 55 % des Stromverbrauchs, während die Kohlestromproduktion auf einem historischen Tief ist. Und was sind die Low- und Highlights? Erfährst du gleich! Übrigens: Ausführlichere Infos zum aktuellen Stand der Energiewende findest du bei Agora Energiewende oder im aktuellen BDEW Fortschrittsmonitor.

Ziele und Status der Energiewende in Deutschland 2023

Highlights.

  • Weniger Emissionen: Deutschlands Treibhausgas-Emissionen sind 2024 auf 656 Millionen Tonnen CO₂ gesunken – der niedrigste Stand seit 70 Jahren. Das ist ein wichtiger Fortschritt im Kampf gegen den Klimawandel und zeigt, dass unsere Maßnahmen wirken.
  • Viel grüner Strom: Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch liegt 2024 bei 55 %. Besonders beeindruckend: 2024 sind 1 Million Solaranlagen ans Netz angeschlossen. Und auch Windenergieanlagen produzierten erstmals mehr Strom als Braun- und Steinkohlekraftwerke zusammen.
  • Mehr Wärmepumpen: Auch wenn 2024 mit rund 200.000 Wärmepumpen weniger verkauft wurden als im Rekordjahr 2023: Immer mehr Menschen setzen auf klimafreundliche Heizlösungen. Und die staatliche Förderung für Wärmepumpen ist hoch wie nie. Bis zu 70 % der Kosten können über die KfW erstattet werden.
  • Bye bye Ölheizung! 2024 stammen etwa 20 % unseres Stroms aus Braun- oder Steinkohle. Das zeigt eine klare Tendenz weg von fossilen Brennstoffen. Gleichzeitig wird die Ölheizung zunehmend durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt. Nur noch 17 % der Wohnungen heizten 2024 mit Öl.

Lowlights.

  • Ziele im Verkehr verfehlt: Mehr Verkehr und zu wenig neue Elektroautos. Der Verkehrssektor hat 2024 die Klimaziele um 19 Millionen Tonnen CO₂ verfehlt. Der Pkw-Verkehr nahm zu, obwohl das Deutschlandticket eingeführt wurde, und auch die Neuzulassungen von Elektroautos stagnieren. Autsch! Hier herrscht Handlungsdruck!
  • Fossile Heizungen dominieren weiter: Auch im Gebäudesektor wurden die Klimaziele 2024 nicht erreicht. Das Interesse an Wärmepumpen ist zwar groß, dennoch sind 2024 nur 4,4 % der Wohnungen hierzulande mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Verunsicherung rund um die Wärmepumpe und finanzielle Erwägungen spielen dabei eine wichtige Rolle.
  • Die Finanzierung bleibt ungelöst: Die Finanzierung von Maßnahmen für den Klimaschutz bleibt eine brennende Frage. Es gibt eine große Lücke zwischen den aktuellen Maßnahmen und den Klimazielen für 2030, die dringend geschlossen werden muss.

Dein Beitrag zur Energiewende.

Energiewende im Privathaushalt? Der Umstieg auf erneuerbaren Strom ist entscheidend für Deutschlands Klimaneutralität. Bis 2030 könnten erneuerbare Energien 80 % des Stromverbrauchs decken, wenn Wind- und Solarenergie weiter ausgebaut werden. Außerdem wollen Industrie, Gebäude und Verkehr systematisch auf Ökostrom umstellen. Doch was können wir eigentlich selbst tun? Jetzt kommt dein Part:

  • Grüner Strom: Du kannst mehr tun, als du denkst! Entscheide dich für grünen Strom und senke deinen Stromverbrauch. Achte auf Geräte der Energieeffizienz-Klasse A+++ und ersetz alte Energiefresser. Mit einer eigenen Solaranlage für Balkon oder Hausdach machst du deinen grünen Strom selbst.
  • Dynamische Stromtarife: Hast du schon mal über einen dynamischen Stromtarif nachgedacht? Dein Strompreis richtet sich beim dynamischen Tarif nach dem aktuellen Börsenpreis. Ist viel grüner Strom vorhanden und die Nachfrage gering sinken die Preise. Jetzt ist für dich der beste Zeitpunkt, dein E-Auto zu laden oder Stromfresser anzuschalten.
  • Wärmepumpe und Fernwärme: Du heizt noch mit Gas oder Öl? Dann steig jetzt auf eine Wärmepumpe um – die Förderung ist höher denn je. Wo das nicht geht, ist grüne Fernwärme eine Alternative. Und schon einfache Thermostate können deinen Verbrauch um etwa 10 % senken.
  • Dämmung: Wärme drin, Kosten runter! Eine gute Dämmung deines Hauses spart zwischen 25 und 75 % Heizenergie. Das macht nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt glücklich. Eine richtige Dämmung hält zudem Schimmel und Feuchtschäden in Schach, denn die braucht wirklich niemand.
  • E-Mobilität und Öffis! Mobil und umweltfreundlich: Mit einem E-Auto reduzierst du den CO₂-Ausstoß weiter. Oder: steig öfter auf die Bahn um, das Deutschland-Ticket macht es günstig und bequem. In der Stadt bist du mit dem E-Bike oder E-Scooter viel schneller unterwegs und vermeidest CO₂-Emissionen.
  • Grünes Investment: Dein Geld für die Umwelt! Leg dein Geld grün an, zum Beispiel in Nachhaltigkeitsfonds. Achte darauf, dass diese Fonds konsequent Unternehmen meiden, die fossile Energien fördern. Und die Rendite? Laut Stiftung Warentest können nachhaltige Fonds und ETF durchaus mit ihren nicht-grünen Konkurrenten mithalten.
Fröhliche Frau mit Lastenfahrrad und Kind in der Stadt

Politische Power für Klimaziele.

Damit die Energiewende nicht nur ein Wunschtraum bleibt, gibt es Gesetze und Fördermittel, die unter anderem den Ausbau erneuerbarer Energien oder der Stromnetze erleichtern. Diese Regeln gelten nicht nur für die Wirtschaft und Industrie, sondern auch für dich als Privatperson. Denn jeder Beitrag zählt! Das sind einige der wichtigsten Gesetze und Programme, die die Energiewende untermauern:

Klimaschutz.

Das Herzstück der deutschen Klimaschutzpolitik ist das Klimaschutzgesetz. Die neueste Version dieses Gesetzes schaut nicht mehr nur zurück auf vergangene Emissionen, sondern legt den Fokus auf zukünftige Reduktionen und bietet außerdem mehr Flexibilität zwischen verschiedenen Sektoren, um die Ziele besser zu erreichen.

EEG & GEG

Das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), das Heizungsgesetz und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind wichtige Pfeiler der Energiewende. Sie bieten Förderungen für den Umstieg auf klimaneutrale Energieerzeugung wie Solaranlagen. Auch energetisches Bauen und Sanieren sowie moderne Heizungen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien werden finanziell unterstützt.

Windenergie.

Mit dem Windenergie-an-Land-Gesetz sollen bis Ende 2032 zwei Prozent der Bundesfläche für Windenergieanlagen bereitgestellt werden. Außerdem geht es hier um die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, die mit dem Naturschutz Hand in Hand gehen. So schaffen die Bundesländer mehr Raum für saubere Energie.

Netzausbau.

das Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetz (NABEG) und das Bundes-Bedarfsplan-Gesetz (BBPlG) regeln den Ausbau und die Entwicklung der nötigen Infrastruktur. Es soll ja schließlich schnell voran gehen und das länderübergreifend. Denn ohne ein starkes Netz kommt der Strom nicht dorthin, wo er gebraucht wird. So einfach ist das!

Wasserstoff.

Grüner Wasserstoff ist besonders für energieintensive Industrien wichtig und ein Schlüsselelement der nationalen Wasserstoff-Strategie. Die Wasserstoff-Strategie besagt, dass wir unsere Kapazität für Wasserstoff bis 2030 auf 10 Gigawatt ausbauen. Gleichzeitig wird an der Infrastruktur gearbeitet und neue Wasserstoffleitungen entstehen. Spannend!

Smart Meter.

Und was ist das Smart Meter-Gesetz? Es sorgt dafür, dass intelligente Messsysteme in allen Haushalten eingesetzt werden. Smart Meter sorgen für mehr Überblick beim Stromverbrauch und ermöglichen eine intelligente Steuerung – ob nur bei dir zuhause oder im ganzen Stromnetz. Bis 2032 sollen Smart Meter weitgehend Standard sein. Bye, bye alter Stromzähler.

EnWG.

Auch das Energie-Wirtschafts-Gesetz (EnWG) verankert verschiedene Paragraphen, die die Energiewende beschleunigen. Zum Beispiel der § 14a. Dieser regelt, dass Besitzer:innen von Wärmepumpen weniger Netzentgelte zahlen. Generell schützt das EnWG Verbraucher:innen und ermöglicht eine aktive Teilnahme am Energiemarkt und der Energiewende.

Solarpaket.

Das Solarpaket 1 senkt die Hürden für die Installation von Photovoltaikanlagen für Privatleute und Gewerbe. Weniger Bürokratie macht es leichter, dass du selbst Teil der Energiewende wirst. Installierst du zum Beispiel eine Solaranlage für den Balkon, ist die lästige Anmeldung deutlich vereinfacht worden. Auch Solarstrom fürs Mehrfamilienhaus ist nun einfacher realisierbar.

Energiewende, teures Vergnügen?

Klar ist: Die Energiewende kostet. Der Verband BDEW (Budesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) benennt in seinem Fortschrittsmonitor 2024 Investitionen von 721 Milliarden € allein bis 2030. Danach werden weitere Investitionen nötig sein. Es muss aber auch allen klar sein: Wenn wir jetzt nicht die Wende schaffen, wird es deutlich teurer. Schon zwischen 2000 und 2021 richtete der Klimawandel laut Bundesregierung Schäden von mindestens 145 Milliarden € in Deutschland an.

Jedes weitere Hinauszögern kann zu Klimaeffekten führen, bei denen nur schwer abzusehen ist, welche Folgeschäden sie haben werden. Forschende erwarten bis zur Mitte des Jahrhunderts Schäden zwischen 280 und 900 Milliarden €. Als Land und über die Ländergrenzen hinaus müssen wir weiterhin in den Klimaschutz sowie die Anpassungen an den Klimawandel investieren, um die Folgekosten möglichst gering zu halten.

Außerdem fördern Investitionen – beispielsweise in den Ausbau der erneuerbaren Energien oder der Energienetze – sowie die Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Sektoren Wärme und Verkehr unser Wachstum. Die Investitionen von 721 Milliarden € bis 2030 könnten für eine Bruttowertschöpfung von über 52 Milliarden € jährlich sorgen. Und schließlich: Die Energiewende macht unser Energiesystem robuster. Sie verringert die Abhängigkeit von Rohstoffimporten und Preisschwankungen.

Junger Mann in Rapsfeld mit Windrad im Hintergrund

Fazit: Mut zur (Energie) Wende.

All in all sehen wir viele Fortschritte bei der Energiewende: Der Ausbau von Solar- und Windenergie läuft hervorragend, und Stromspeicher erfreuen sich großer Beliebtheit. Jetzt heißt es nicht nachlassen. Stromnetze müssen ausgebaut und smarter werden. Die Nachzügler Verkehr- und Wärmesektor müssen Gas geben für die Erreichung der Klimaziele!

Deshalb setzt die Politik auf mehr Anreize, wie das Heizungsgesetz zur Förderung von Wärmepumpen oder das Deutschlandticket. Außerdem gilt es die Energieeffizienz zu erhöhen, denn mehr Effizienz bedeutet weniger Verbrauch an Primärenergie.

Dafür sind Investitionen notwendig, in unsere Zukunft und eine moderne Energiewelt. Maßnahmen, die die finanziellen Schäden durch den Klimawandel abmildern. Das Beste: Deutschland wird dabei unabhängiger von Energieimporten, und grüner Strom ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern langfristig auch günstiger. Win-win, oder?


Autorin
Susanne von Yello

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