Elektroauto kaufen: Was muss ich beachten?
Du planst den Kauf eines E-Autos. Klasse. Denn mit einem Elektroauto bist du grün unterwegs. Aber du möchtest auch lange...
Ist ein E-Auto finanziell für mich drin und kann ich´s mir dauerhaft leisten? Check hier deine Fördermöglichkeiten, Versicherungen, Wartungskosten, Steuern und mehr!
Ein Elektroauto hat zum Glück superniedrige Betriebskosten, verursacht aber auch die eine oder andere Ausgabe. Doch wie viel genau? Vor allem welche Kosten sind eigentlich gemeint? Und ist ein E-Auto unterm Strich günstiger oder teurer als ein Benziner oder Diesel? Wir geben dir einen Überblick darüber, mit welchen Kosten du kalkulieren musst und wo du sparen kannst.
Datum: 9. Januar 2024 | Lesezeit: 8 Minuten
Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, dann sehen wir vor allem eines, nämlich dass der Weg in die Elektromobilität extrem teuer war. Ein Elektroauto war ein Luxus, den sich nicht jede:r leisten konnte. Die gute Nachricht: In dieser Hinsicht hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Denn während der preisliche Unterschied zwischen einem Elektroauto und einem vergleichbaren Benziner oder Diesel früher zum Teil sehr hoch war, haben sich die Preise dank des wachsenden Angebotes mittlerweile angenähert.
Fest steht, die Klasse bestimmt beim Kauf eines Elektroautos natürlich den Preis. Im Klartext unterscheidet sich ein luxuriöser Tesla mit einem Listenpreis von etwa 90.000 € von einem unbekannteren Elektro-Kleinwagen preislich um etwa 60.000 €. Die Frage „was kostet ein Elektroauto?“ ist daher nicht allgemeingültig zu beantworten. Die gute Nachricht: Einige Automobilhersteller fördern deinen Einstieg in die Elektromobilität mit einer Prämie.
E-Auto Typklasse | Preis |
---|---|
Klein- und Kleinstwagen (z. B. smart EQ fortwo) | ab 20.000 € |
Untere Mittelklasse (z. B. Nissan LEAF N-Connecta) | ab 35.000 € |
Mittelklasse (z. B. Hyundai IONIQ 6) | ab 40.000 € |
Obere Klasse (z.B. Tesla S) | ab 90.000 € |
Da die Preise für E-Autos recht hoch sind, hat die Bundesregierung die Anschaffung bislang mit dem Umweltbonus unterstützt. Dreh- und Angelpunkt der staatlichen Förderung war das BAFA – das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Der Rahmen dazu: die "Richtlinie zur Förderung des Absatzes von elektrisch betriebenen Fahrzeugen“. Die Unterstützung war bis Ende 2024 geplant.
Aber! Bei den Verhandlungen zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) hat die Bundesregierung am 13. Dezember 2023 beschlossen, die Förderung zu beenden. Du hast sicher mitbekommen, dass im Klima- und Transformationsfonds wegen eines Gerichtsurteils 60 Milliarden Euro fehlen - ein Teil davon war auch für die Förderung von E-Mobilität gedacht. So kannst du seit dem 18. Dezember 2023 keinen neuen Antrag mehr für den Umweltbonus für dein neues E-Auto beim BAFA stellen.
Eventuell gewährt aber dein Hersteller eine Kaufprämie. Am besten fragst du bei deinem Händler nach. Oder du schaust auf der Hersteller-Webseite, ob dieser den Boni für Elektromobilität auch nach Wegfall des Umweltbonus fortsetzt. Mercedes und Hyundai sichern zum Beispiel die Verlängerung des Umweltbonus zu.
Weitere Fördermöglichkeiten findest du regional. Auch hier weiß dein Autohändler sicher am besten bescheid oder du erkundigst dich bei deiner Stadt bzw. der Gemeinde. Eventuell kannst du für dein Auto einen vergünstigten Kredit für Nachhaltige Mobilität bei der KfW beantragen - je nachdem für welchen Zweck du dein Fahrzeug nutzt.
Und: Wer ein E-Auto besitzt, holt sich mit einer eigenen Wallbox maximale Freiheit beim Laden vors Haus. Auch hier ist eine Förderung möglich. Im Fördertopf "Solarstrom für Elektroautos" der KfW sind für 2024 Gelder in Höhe von 200 Millionen € vorgesehen. Eine Auswahl verschiedener Förderprogramme:
Die Kosten für das Laden deines E-Autos hängen vom aktuellen Strompreis ab und sind deshalb variabel. Aber du hast mit deinem E-Auto deutlich geringere Tankkosten, als mit einem Benziner oder Diesel. Einen Überblick über die Energiekosten für verschiedene Kraftstoffarten gibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz - BMWK.
Good news: Dein Ladevorgang bietet Sparpotenzial – und manchmal kannst du sogar gratis tanken! Am günstigsten ist es übrigens, wenn du dein E-Auto mit Sonnenstrom lädst, den du mit einer eigenen Solaranlage ganz einfach selbst produzierst.
Das Laden an öffentlichen Stationen ist meist teurer als das Laden an der Wallbox zuhause. Für die Stromkosten entscheidend sind Ladekarte oder App, Tarifmodell und die Lademethode - Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC).
Wer an einer Gleichstrom-Ladesäule tankt, lädt sein Auto schneller und mit höherer Ladeleistung. Die Preise liegen etwa zwischen 50 und 80 Cent pro Kilowattstunde. An einer Wechselstrom-Ladesäule tankst du günstiger, dafür langsamer für circa 45 bis 60 Cent pro Kilowattstunde.
Am einfachsten und günstigsten ist das Aufladen deines E-Autos zu Hause. Dafür kannst du spezielle Autostrom-Tarife abschließen, über die du dein Elektroauto ganz einfach zu Hause an der Wallbox laden kannst. Hier kannst du genau nachvollziehen, was der Strom kostet.
Mit unter 30 Cent pro Kilowattstunde ist der Autostrom zuhause meist günstiger als der an der Stromtankstelle. Einen Autostrom-Tarif gibt es auch in grün mit 100 % Ökostrom bei uns.
Manche Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, ihr Elektroauto auf dem firmeneigenen Parkplatz kostenlos mit Strom zu versorgen. Wenn das bei dir der Fall ist, hast du doppelt Glück. Denn du brauchst diesen geldwerten Vorteil nicht versteuern. Damit fährst du kostenlos zur Arbeit. Diese Voraussetzungen gelten:
Nehmen wir als Beispiel einen BMW i3. Dieser verbraucht im Alltag etwa 15 Kilowattstunden Strom pro 100 Kilometer. Angenommen, du lädst ihn bei Stromkosten zwischen 24 und 27 Cent pro Kilowattstunde Zuhause auf, dann zahlst du 3,60 € bis 4,00 € für eine Ladung für 100 km Reichweite. Lädst du dein Auto für 50 Cent an der Stromtankstelle, kostet die Tankfüllung Strom 7,50 € für 100 km Reichweite.
Für einem Benziner, der durchschnittlich 6,5 Liter auf 100 km verbraucht, bei einem Literpreis von 190 Cent, betragen die Tankkosten 12,60 €. Ein ziemlicher Unterschied! Kurz: Die Kosten für das Laden deines E-Auto liegen klar unter den Kraftstoffkosten, die bei Verbrennungsmotoren für die gleiche Strecke anfallen. Hier ergibt sich also etwas Spielraum, um die höheren Anschaffungskosten eines Elektrofahrzeugs wieder reinzuholen.
Die Haftpflicht für ein Elektrofahrzeug berechnet sich wie bei Verbrennern basierend auf der Motorleistung, dem Fahrzeugtyp, dem Alter und der Schadenfreiheitsklasse, die du als Fahrer:in hast. Da die Kfz-Haftpflichtversicherung nicht für Schäden am eigenen Fahrzeug aufkommt, spielt der Antrieb des versicherten Autos keine Rolle für die Versicherungskosten.
Etwas anders sieht es bei der Kasko-Versicherung aus, denn die meisten großen Versicherungen wie die Allianz oder die HUK-Coburg haben spezielle E-Auto-Tarife im Portfolio. Sie bieten nicht nur höhere Schadensummen an, sondern sichern auch Schäden durch Kurzschluss, Überspannung oder Blitzeinschlag und die dazugehörigen Bauteile extra ab. Die Vollkasko-Versicherung versichert meist fest installierte Wallboxen und Ladekabel gleich mit.
Tipp: Informier dich, ob auch der Akku mitversichert ist, denn schließlich handelt es sich hierbei um eines der teuersten Bauteile deines E-Autos, das aber zum Glück in den meisten Fällen im Kaskoschutz abgedeckt ist.
Im Schnitt sind die Beiträge für die Versicherung eines E-Autos günstiger als die für Autos mit Verbrenner, da E-Autos wegen weniger verursachten Schäden positiv in der Typklasseneinstufung berücksichtigt werden. Das bestätigen übrigens auch Verivox und Autobild, die die Versicherungskosten fünf beliebter E-Autos und vergleichbarer Verbrenner gecheckt haben. Die Autobild-Auswertung macht allen, die sich ein E-Auto zulegen wollen, definitiv gute Laune!
Wusstest du? Bereits seit 2011 gilt eine 10-Jahres-Befreiung von der KFZ-Steuer für dein E-Auto. Allerdings ist diese Steuerbefreiung bis Dezember 2030 befristet und dein reines Elektrofahrzeug muss bis Ende 2025 angemeldet werden.
Die Steuerbefreiung gilt übrigens auch dann, wenn du dein Elektroauto gebraucht kaufst. In diesem Fall wirst du für den verbleibenden Zeitraum ab Erstzulassung bzw. bis Ende 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Allerdings gilt diese Regelung nur für rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge. Hybride und Plug-in-Hybride sind von der Regelung ausgeschlossen.
Sind die zehn Jahre der Steuerbefreiung vorbei, wird ein Stromer dennoch ganz anders besteuert als ein Verbrenner. Dessen Steuersatz wird nach Hubraum und Emissionen ermittelt. Der Steuersatz für E-Autos liegt deshalb etwa 50 % unter dem üblichen Steuersatz.
Bei E-Autos bis 3,5 t wird die Steuer nach zulässigem Gesamtgewicht (zGG) erhoben. Abgerechnet wird dabei in 200 Kilo-Schritten. Es gilt: Der Steuersatz steigt, je schwerer das Auto ist:
Die Rechnung für einen BMW i3 mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 1.700 Kilo sieht dann so aus: 1.800 kg / 200 kg * 5,625 € = 50,63 €. Damit fallen für dieses Fahrzeug 50,63 € an Kfz-Steuer pro Jahr an.
Bis 2035 wollen wir bei Yello klimaneutral sein. Deshalb heißt es ab jetzt: Zusammen gegen den Klimawandel. Und wie? Ganz einfach mit guter Energie. Denn die bringt uns zusammen, macht gute Laune und sorgt überall für ein gutes Klima.
Ob 100 % Ökostrom für zuhause, E-Auto oder Wärmepumpe, selfmade Strom aus der Solaranlage, oder einfach den Verbrauch im Griff per Yello App. Du hast die Wahl. Also auf die Plätze, fertig, CO2 los!
Schauen wir unter die Motorhaube von E-Auto und Verbrenner, wird der Unterschied schnell klar: Während in Verbrennern 1.000 bis 1.400 Komponenten verbaut werden, besteht ein E-Auto nur aus etwa 200 Komponenten; der Elektromotor sogar aus überschaubaren 17 Bauteilen. Je weniger Bauteile und je einfacher sie konzipiert sind, desto weniger störanfällig sind sie auch. Und es entfallen kostspielige Wartungen für Zahnriemen, Kupplung, Auspuff oder Getriebe. Auch reparaturempfindliche Teile wie Zylinderköpfe sind im E-Auto schlichtweg nicht vorhanden. In puncto Wartungskosten sind das ziemlich gute Nachrichten!
Bei der Wartung deines E-Autos liegt der Fokus vor allem auf dem Akku beziehungsweise der Batterie. Typische Austauschteile sind – wie beim Verbrenner auch – Bremsen, Luftfilter oder Scheibenwischer. Laut R+V Versicherung kannst du für die Inspektion deines E-Autos mit ungefähr 85 € rechnen. Die Wartungskosten für E-Autos belaufen sich auf etwa 150 €, pro Wartungsintervall nach ein oder zwei Jahren. Damit ist die Inspektion laut Bundesverkehrsamt im Schnitt etwa 35 bis 40 % günstiger als bei einem Verbrenner.
Beim E-Auto ist die Batterie eines der teuersten Bauteile – und leider auch ein Verschleißteil. Denn wie bei jedem Akku lässt die Leistung mit der Zeit nach. Um seine Lebensdauer zu erhöhen, solltest du wie beim Verbrennungsmotor auf zu starke Beschleunigungen genauso verzichten wie auf lange Fahrten mit Vollgas.
Akku-Hersteller geben für ihre Batterien Laufleistungen zwischen 100.000 und 160.000 Kilometern an. Das wäre in etwa eine Lebensdauer von acht bis zehn Jahren und 500 bis 1.000 Ladezyklen. Allerdings hängt das stark von äußeren Faktoren ab. Achte darauf, dass der Akku nur selten bei Eiseskälte geladen wird und du extreme Ladestände vermeidest, denn eine neue Batterie kostet gerne um die 7.000 €, bei luxuriöseren E-Auto-Modellen auch bis zu 20.000 €.
Auch ohne Umweltbonus ist das Fazit ist eindeutig: E-Autos punkten bei den Kosten durch die Steuerbefreiung von etwa 350 € bis 2030 und einer Ersparnis von circa 1.500 € für Inspektionen gegenüber Verbrennern. Erst Recht, wenn du fürs Laden günstigen Hausstrom oder sogar die eigene Solaranlage nutzt. Damit fährt dein E-Auto bei den Betriebskosten deutlich günstiger als der klassische Benziner.
Und noch ein Pluspunkt: Da E-Auto-Fahrer:innen – allein schon, um die Reichweite ihres Autos zu erhöhen – einen moderateren Fahrstil pflegen, kannst du günstigere Versicherungstarife nutzen. Dadurch sinken die laufenden Kosten nochmals. Last but not least sparst du mit der Anschaffung eines E-Autos du nicht nur an Kosten, sondern fährst klimafreundlich und schonst die Umwelt. Ganz einfach!
Autorin
Susanne von Yello
Mit Autostrom zu deiner Wallbox kannst du sparen. Denn für deinen Strompreis zahlst du weniger Netzentgelt. Klingt kompliziert? Ist aber mit Yello ganz einfach!