Stromlieferant, Netzbetreiber, Messstellenbetrieb - weißt du, was mit den Begriffen gemeint ist? Wir klären auf, wer für welchen Bereich zuständig ist.

Wer kennt's: Es klingelt an der Tür. Stromzähler ablesen. Oder Stromausfall in der ganzen Straße am Feierabend - wer ist zuständig? Und auch sonst, wie ist das eigentlich rund um die Stromversorgung geregelt? Da gibt es den Stromlieferanten, den Netzbetreiber, den Messstellenbetreiber und den Messdienstleister. Welche Aufgaben sich hinter diesen Bezeichnungen verbergen und wie die einzelnen Rollen ineinander greifen. Wir erklären das Who is who der Stromlieferung.

Datum: 18. Februar 2025 | Lesezeit: 6 Minuten

Was ist ein Stromlieferant?

Illustration Frau im Home Office am Laptop

Wie der Name es bereits eindeutig hergibt: Der Stromlieferant – auch Stromanbieter oder Energieversorger genannt – beliefert dich mit Strom. In der Auswahl deines Stromlieferanten bis du ganz autark. Egal ob du Eigentümer:in oder Mieter:in bist: DU entscheidest, von welchem Stromanbieter du dich beliefern lassen und ob du den Stromanbieter wechseln willst, um günstigeren Strom zu beziehen.

Dein Stromlieferant kann sowohl der Versorger bzw. das Stadtwerk vor Ort sein, wie auch ein größeres, regional oder bundesweit arbeitendes Unternehmen. Wir von Yello liefern unsere gute Energie mit Ökostrom deutschlandweit.

Was ist ein Netzbetreiber?

Während der Stromlieferant den Strom zu dir nach Hause schickt, stellt der Netzbetreiber dafür das erforderliche Stromnetz zur Verfügung. Er ist also Eigentümer der Leitungen, durch die der Strom zu dir fließt, und oft auch der Zähler, die deinen Stromverbrauch messen. Kurz gesagt stellt der Netzbetreiber die Infrastruktur bereit, die dein Stromversorger für deine Versorgung mit Strom nutzt.

In der Regel weißt du als Stromverbraucher:in gar nicht, wem eigentlich die Netze gehören, dabei lässt sich meist der Name auf der Energierechnung ablesen. Steht dort nur eine 13-stellige Nummer, kannst du sie ganz einfach beim Bundesverbandverband Energie eingeben und dir den Namen deines Netzbetreibers anzeigen lassen. Übrigens: Auch die Bundesnetzagentur kann dir darüber Auskunft geben.

Der Netzbetreiber ist nicht frei wählbar – wie der Stromanbieter – da es immer nur einen Anbieter gibt, der das örtliche Stromnetz betreibt, wartet und ausbaut. Platt gesagt: Du musst nehmen, was an deinem jeweiligen Wohnort vorgegeben ist. Zwar hast du in der Regel eher mit deinem Stromanbieter zu tun, doch auch der Netzbetreiber wird bei folgenden Themen wichtig. Nämlich wenn du:

  1. als Gebäudeeigentümer:in einen Netzanschlussvertrag abschließen, abmelden oder ändern möchtest,
  2. eigenen Strom aus einer Photovoltaikanlage ins öffentliche Netz einspeisen und eine Einspeisevergütung erhalten möchtest,
  3. Wallbox, Nachtspeicherheizung oder Wärmepumpe installierst und das deinem Netzbetreiber melden musst.
Grafik Stromübertragung vom Netzbetreiber ins Haus

Was ist ein Messstellenbetrieb (MSB)?

Der Messstellenbetreiber (MSB) ist für Einbau, Betrieb, Ablesung und Wartung von Stromzählern sowie für die Messung des Stromverbrauchs zuständig. Während der Strom durch die Leitungen des Netzbetreibers fließt, sorgt der MSB also dafür, dass Netzbetreiber und Stromlieferant wissen, wie viel Strom du verbrauchst. In vielen Fällen ist der lokale Netzbetreiber auch der Messstellenbetreiber und Messdienstleister.

In Deutschland kannst du deinen Messstellenbetreiber frei wählen. Die gesetzliche Grundlage dafür bildet das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), das im Zuge der Digitalisierung der Energiewende eingeführt wurde. Standardmäßig bist du beim grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) angemeldet – das ist meist dein örtlicher Netzbetreiber. Du hast jedoch die Möglichkeit, zu einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber (wMSB) zu wechseln.

Dein Messstellenbetreiber ist außerdem dafür verantwortlich, moderne Messeinrichtungen (digitale Stromzähler) und intelligente Messsysteme (Smart Meter) einzubauen. Falls du noch einen klassischen schwarzen Ferraris-Zähler hast, wird dieser ab 2025 schrittweise ersetzt. Die Zukunft der Energie ist digital!

Was ist ein Messdienstleister (MDL)?

Ein Messdienstleister ist derjenige, der deinen Verbrauch am Stromzähler abliest und die Daten an Netzbetreiber, Stromversorger und Verbraucher:in übermittelt. Er wird im Fachjargon mit „MDL“ abgekürzt und leitet sich nach den Vorgaben des Energiewirtschafts-Gesetztes ab. Hast du einen analogen oder einen einfachen digitalen Stromzähler, kümmert sich dein Messdienstleister darum den Stromzähler abzulesen und kommt dafür zu dir nach Hause.

In vielen Fällen übernimmt der Messstellenbetreiber oder der örtliche Netzbetreiber das Ablesen selbst, aber auch Drittanbieter sind als Messdienstleister tätig. Entweder kommt ein:e Mitarbeiter:in persönlich vorbei oder der Zählerstand wird per Karte erfragt. Du kannst dann den Zählerstand einfach eintragen und zurück an den Messdienstleister schicken. Wenn eine Ablesung nicht möglich war oder du die Zählerkarte nicht zurückgeschickt hast, wird dein Zählerstand geschätzt.

Viel entspannter sieht das Ganze übrigens bei Smart Metern (Intelligente Messsysteme) aus. Hier muss nicht mehr per Hand abgelesen werden, dein Verbrauch wird einmal am Tag ganz automatisch über das Smart Meter an Netzbetreiber & Co. versendet. Da braucht es den Messdienstleister nicht mehr.

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Dein Erfolgsrezept, um Energie und Kosten zu sparen. Mit der Yello App hast du vollen Durchblick beim Stromverbrauch. Den checkst du einmal im Monat und passt deinen Abschlag flexibel an. Ein kleiner Download für dich, ein Upgrade für die Umwelt. Denn günstige Energie ist die, die du nicht verbrauchst.

Wer schickt die Stromrechnung?

Auch wenn die Rollen von Netzbetreiber, Stromlieferanten, Messstellenbetreiber und Messdienstleister von unterschiedlichen Akteuren ausgeübt werden können, so ist doch eines immer gleich: Die Rechnung für den verbrauchten Strom kommt vom Stromlieferanten. Der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Über die Hälfte davon sind gesetzliche Steuern, Abgaben und Umlagen, dazu kommen Netzentgelte und manch andere Kosten.

Hast du ein Smart Meter – ein intelligentes Messsystem – oder einen digitalen Zähler – moderne Messeinrichtung – installiert, bist du sowohl mit deinem Stromanbieter als auch mit dem Messstellenbetreiber verbandelt; du hast nämlich mit beiden einen Vertrag.

Je nach Stromanbieter, sind die Kosten des Messstellenbetreibers entweder auf deiner Stromrechnung aufgeführt, oder du erhältst eine gesonderte Rechnung. Achtung, wenn die Rechnung gesondert kommt: prüfe, ob auf der Stromrechnung die Summe abgezogen wurde, die für den Messstellenbetrieb ausgewiesen wird.

Was ist die Marktlokations-ID?

Illustration Stromzähler mit Hand und Papier

Die Marktlokations-ID (kurz MaLo-ID) ist eine einzigartige Identifikationsnummer für den Ort, an dem Energie verbraucht wird – also deine Wohnung oder dein Haus. Sie besteht aus 11 Ziffern (z. B. 41373559241) und wird einmalig vom Netzbetreiber vergeben. Die MaLo-ID sorgt für eine eindeutige Zuordnung deines Strom- oder Gasanschlusses und erleichtert die Kommunikation zwischen Energieversorger, Netzbetreiber und Co.

Auch wir fragen beim Wechsel zu Yello nach deiner Marktlokations-ID. Warum? Weil sie genauer ist als die Zählernummer und Verwechslungen verhindert – ähnlich wie die IBAN bei deinem Bankkonto. So läuft der Anbieterwechsel reibungslos und schnell. Ab Juni 2025 soll ein Wechsel innerhalb von 24 Stunden möglich sein. Das bedeutet, innerhalb dieser Zeit erhältst du eine Bestätigung deiner Belieferung – aber du bist dann noch nicht bei deinem neuen Anbieter.

Wo findest du deine Marktlokations-ID? Sie steht auf deiner Strom- oder Gasrechnung, damit du sie jederzeit griffbereit hast – zum Beispiel, wenn du deinen Energieanbieter wechselst. Falls du umziehst, kannst du sie bei Vormieter:in oder Vermieter:in erfragen. Alternativ holen wir als Energielieferant die MaLo-ID automatisch beim Netzbetreiber ein, wenn du zu uns wechselst.

Wer ist beim Stromausfall zuständig?

Übrigens: Obwohl sich die meisten von uns bei einem Stromausfall zunächst an ihren Stromanbieter wenden würden, ist eigentlich der Netzbetreiber die erste Adresse. Warum? Nicht der fehlende Strom ist das Problem, sondern die Belieferung über das Netz funktioniert nicht. In der Regel hat der Stromanbieter keine Möglichkeit, das Problem zu prüfen und zu beheben. Kurzum: Kontaktiere zuerst den Netzbetreiber und lese hier danach, wie du dich bei einem Stromausfall richtig verhalten kannst. Natürlich erst, wenn klar ist, dass der Stromausfall nicht nur innerhalb deines Haushaltes auftritt.

Paar isst bei Kerzenlicht während eines Stromausfalls

Fazit: Wer regelt im Energiemarkt was?

Dein Stromlieferant versorgt dich mit Strom, der über das Stromnetz zu dir befördert wird. Willst du aber beispielsweise Photovoltaikanlage, Wallbox oder Wärmepumpe anmelden, ist der Netzbetreiber dein erster Kontakt. Gleiches gilt, wenn du bei einem Stromausfall wissen willst, warum und wie lange der Strom weg ist.

Für deinen Zähler ist der Messstellenbetreiber zuständig und das Ablesen übernimmt der Messdienstleister. Klingt kompliziert? In der Regel sind Netzbetreiber, Messstellenbetreiber und Messdienstleister ein und das selbe Unternehmen. Deine Stromrechnung bekommst du aber immer von deinem Stromlieferanten. Und den kannst du jederzeit selbst bestimmen und wechseln. Easy peasy!


Autorin
Cynthia von Yello

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